Anforderungen an eine Jobsuche aus Sicht der Personaler bzw. aus Sicht der Bewerber
Donnerstag, 06. Februar 2014, 12:03 Uhr(Dresden, 05.02.2014) Heute traf sich der Datenbankstammtisch der HTW-Dresden, um sich zu technischen Methoden der Verbesserung einer Jobsuche aus Sicht der Bewerber und aus Sicht der Arbeitgeber auszutauschen. Dr. Jörg Klukas, Betreiber der Communitys des www.empfehlungsbund.de, stellte die Entwicklung seiner Suchmaschine vor, welche im Rahmen einer Master-Arbeit an der HTW-Dresden auf Basis von elastic search untersuchst und implementiert wurde. Dabei wurde festgestellt, dass Bewerber und Personaler unterschiedliche Anforderungen an eine Jobsuche haben, und viele Jobsuchen. Viele unabhängige Studien (z.B. BVDW, ExBa, compamedia, careerXroads, www.kanaleo.de) zeigen, dass Online-Jobbörsen, nach Empfehlungen zu den zweit- bis dritt- wichtigsten Kanälen der Bewerbergewinnung gehören. Früher auf Platz eins wurden diese von Empfehlungen von Mitarbeitern, Freunden, aber auch Kunden und Partnern verdrängt. Dank sozialer Netzwerke und spezieller Fachkräfteempfehlungsplattformen ist das empfehlen einfacher geworden. In jedem gutem Portal, welches Stellenanzeigen anbietet findet man auch eine Suche, um die für sich relevanten Anzeigen zu erhalten. Am Beispiel der Community www.ITsax.de wird gezeigt, welche Erfahrungen mit der Entwicklung einer entsprechenden Suchfunktion gemacht wurden. Dabei wurde analysiert, was Bewerber bzw. Personalern wichtig ist.
Aus Bewerbersicht kann man verschiedene Aspekte der Usability verwenden
Relevante Ergebnisse finden auch im Hinblick auf explizite NICHT-Keywords Die präsentierte Ergebnismenge der Stellenanzeigen sollten den Erwartungen an diese Anzeigen entsprechend der eingegebenen Suchbegriffe erfüllen und somit helfen aus einer Vielzahl von Stellenanzeigen, die richtigen zu filtern. Moderne Jobsuchen erlauben aber auch die Eingabe von Suchbegriffen, in denen die Stellenanzeigen weniger relevant sein soll, wo dieser Suchbegriff vorkommt. So kann ein Bewerber zum Beispiel nach ".net" suchen aber mit "-java", alle Ergebnisse, in denen zusätzlich "java" enthalten ist herausfiltern, weil er vielleicht nur die Programmiersprache bzw. Framework .NET beherrscht und eben nicht Java. Eine Auswahl haben Ein Bewerber der eine Jobsuche durchführt möchte natürlich immer eine Auswahl haben, sonst wird er bei leeren Ergebnismengen dieser Jobplattform den Rücken kehren. Das heißt, wenn man Relevanzkriterien für die Filterung zu stark einstellt, werden vielleicht noch relevante Stellenanzeigen nicht mehr gezeigt. Dazu muss man sich intensiv damit beschäftigen, was "Relevanz" ist. Neben der Auffindbarkeit eines Suchwortes, sollten auch Synonyme gefunden werden, z.B. Java, J2EE oder JEE. Nicht jeder Personaler verwendet immer alle Synonyme in seinen Stellenanzeigen. Auch die Abstrafung von "NICHT-Keywords" sollte nicht zu einem Ausschluss entsprechender Anzeigen führen, sondern vielmehr die Senkung eines Relevanzgrades. Bei der Verwendung von mehreren Suchbegriffen muss geprüft werden, ob diese Anfrage als ein striktes UND oder ODER zu sehen ist. Ähnliche Angebote finden Wenn ein Bewerber einmal eine Stellenanzeige gefunden hat, dann ist es von Vorteil, wenn man ihm weitere ähnliche Stellenanzeigen anbieten kann, und zwar nicht nur auf Basis seiner Suchbegriffe, sondern auf Basis der gerade betrachteten Stellenanzeige. Diese Anzeige kann viel mehr Keywords beinhalten, als in der Suche angegeben wurden und somit noch ganze andere Anzeigen relevant gestalten. Weniger Personaldienstleister - eher echte Anzeigen von Unternehmen Große Jobbörsen-Betreiber kommen nicht umhin auch die zahllosen Marketinganzeigen von Personaldienstleistern mit in ihren Index aufzunehmen. Zahlen diese doch einen Großteil des Gewinns. Aber auch hier finden sich Ansätze, wie solche Anzeigen in der Relevanz sinken können, um Anzeigen direkter Firmen weiter oben anzuzeigen. Die meisten Jobbörsen werten diese Anzeigen einfach ab, was sehr ungeschickt ist. Im Fall, dass ein Personaldienstleister der einzige ist der überhaupt relevanten Anzeigen hat, wäre es fatal irrelevante Anzeigen davor zu präsentieren. Ein guter Stellenanzeigenindex weiß, welche ähnlichen Anzeigen von direkten Firmen mit gleich hoher Relevanz existieren. Nachvollziehbarkeit des Rankings (Plausibilität) Für den Jobsuchenden ist es wichtig, nachzuvollziehen warum bestimmte Anzeigen zu seiner Suchanfrage vor anderen stehen. Hier setzt man auf ein Hervorheben von Suchbegriffen im Anzeigentext. Auch die Suchergebnismenge sollte Ausschnitte der Anzeige unter einem Titel zeigen, der die meisten der Suchwörter enthält. Diese Nachvollziehbarkeit sorgt für ein Vertrauen und Akzeptanz. Das ist wichtig, da man als Jobbörsenbetreiber möchte, dass die Bewerber wiederkommen. Usability - einfache Bedienung (Autovervollständigen) Gern gesehen sind Usability Aspekte zu Verbesserung der Benutzererfahrung. Autovervollständigen gehört dabei zu den wichtigsten Elemente. Der Jobsuchende gibt in der Suche einen Begriff ein, doch bevor er den ganzen Begriff geschrieben hat, werden ihm gleich passende Begriffe und Synonyme präsentiert, welche er nur noch anzuklicken braucht. Wichtig ist hierbei nicht irgendwelche Begriffe anzuzeigen, welche aus einem allgemeinem Wörterbuch stammen, sondern Keywords aus der entsprechenden Branche, welche auch tatsächlich in anderen aktuellen Anzeigen vorkommen.
Aber auch Arbeitgeber haben spezielle Anforderungen an eine Jobsuche
Gefunden werden, auch wenn man nicht an alle Keywords gedacht hat Stellenanzeigen werden meistens in Zusammenarbeit einer Führungskraft und eines Personalmitarbeiters oder einer Assistenz gemacht, wobei es auch viele Fälle gibt, wo die Führungskraft ganz allein dasteht. Das Schreiben von Stellenanzeigen ist dabei keine Lieblingsaufgabe, entsprechend wenig Zeit wird diesem sehr wichtigen Aspekt der Außendarstellung gewidmet. Unter diesen Umständen fehlen einfach oft die notwendigen Keywords um in einer Jobsuche in der Relevanz nach oben zu kommen. Arbeitgeber wünschen sich daher eine Art Auto-Vervollständigung für den gesamten Stellentext. Das ist nicht unmöglich, sofern man zwei Dinge nutzen kann: eine gute fachliche Synonymdatenbank und eine Angabe, welche Schwerpunktkompetenzen der Arbeitgeber generell hat und sucht. Nachvollziehbarkeit des Rankings der Suchergebnisse (Suchmechanismus) Nicht nur der Bewerber möchte die Relevanz und die Sortierung der Suchergebnismenge nachvollziehen können. Besonders die Arbeitgeber wollen verstehen, warum ihre Anzeigen so weit hinten in der Liste stehen. Die Kriterien für die Einordnung der Anzeige sollten auch für den Arbeitgeber deutlichen zu erkennen sein. Hier hilft das Hervorheben der gefundenen Begriffe und einer einfachen Erklärung der Relevanzlogik z.b. durch Darstellung des ermittelten Relevanzwertes durch eine Sternebewertung. Feedback zu Optimierung seiner Anzeigen Die Jobsuchen des www.empfehlungsbund.de zeigen dem Arbeitgeber genau, wo und wie er seine Stellenanzeigen optimieren muss, um oben zu stehen. Spezielle Prüfroutinen checken Stellentitel, Stellentext sowie vergebene Schlagwörter und reichern automatisch Vorschläge an. Gefahr der Synonyme/Kategorien So gern wir auch die Suchergebnismenge erweitern, in dem wir nicht nur nach Stellenanzeigen suchen, die die Suchbegriffe enthalten sondern auch passende Synonyme, läuft man auch Gefahr Bewerber auf Stellenanzeigen zu generieren, die der Arbeitgeber gar nicht haben will. Ein Beispiel sind die Begriffe "Softwareprogrammierer" und "Softwareentwickler". Es gibt Firmen, für die ist das synonym. Andere Firmen unterscheiden hier sehr stark und sehen in einem Softwareentwickler jemanden mit höheren Schlüsselqualifikationen hinsichtlich Problemlösung und Kundenverständnis sowie Kundenbeziehungsmanagement. Auch Begriffe wie "Ingenieur" oder "Engineer" sind eben nicht 100%ig synonym und werden in verschiedenen Firmen explizit differenziert. Eine Präsentation für weitere Details finden Sie hier: